Tractor Pulling Edewecht - Geschichte
Die Geschichte des Tractor Pulling in Edewecht begann dort, wo es man eigentlich nicht vermuten würde: in einer Diskothek. Die Frage unter den Landwirten, wer wohl den stärksten Trecker im Dorf hat, ist fast so alt wie die Landwirtschaft selbst.
Im Winter 1986 schlossen Bernd Marken, Erbauer und Fahrer des späteren Super Standard Traktors „Cäsar“, und Enno Claußen eine derartige Wette ab.
Am 8. April 1986 war es dann so weit. Der Deutz von Bernd Marken trat gegen den Fiat Agri von Enno Claußen an. Austragungsort war eine Wiese in der Straße „Im Vieh“ in Edewecht. Die Wette hatte sich in Windeseile im Dorf herumgesprochen, und so fanden sich an diesem kalten Aprilsonntag ungefähr 50 Leute ein, um das Spektakel zu verfolgen. Da es keinen Bremswagen gab, um die Kraft der Traktoren zu messen, hatte man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Auf einem Tieflader stand ein Trecker, der Luft zum Bremsen erzeugte. Nach einer gezogenen Strecke von 10 Metern wurde der Luftdruckbremsschlauch zwischen Trecker und Tieflader von Hand getrennt. Der fehlende Luftdruck leitete den Bremsvorgang des Tiefladers ein. Nun galt es für die Teilnehmer den bremsenden Tieflader möglichst weit zu ziehen. Am Schluss hieß der Sieger Werner Kruse aus Portsloge. Die Wette zwischen Bernd Marken und Enno Claußen aber entschied Enno Claußen klar für sich. Am Ende des Tages traf man sich in einer Edewechter Gaststätte. Hier wurde viel gefachsimpelt, einer hatte auch schon etwas über Tractor Pulling gehört, und schnell wurde man sich einig, den Wettbewerb zu wiederholen. An diesem Abend entstand auch die Idee, einen Bremswagen zu bauen, um allen Teilnehmern gleiche Wettbewerbschancen zu ermöglichen.
1987 war das Geburtsjahr des Trecker Treck-Vereines Edewecht. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Bernd Marken, Enno Claußen, Jens Lammert, der später leider verstarb, Rainer Krüger, Fred Jürgens-Tatje, besser bekannt als „Harley-Fred“, und Thomas Gerdes-Röben.
Im Herbst 1988 fand das 1. offizielle Wettkampfziehen für Standardschlepper in Edewecht statt. Austragungsort war ein abgemähtes Maisfeld an der Straße „Am Espergöhlen“. Ungefähr 200 Zuschauer waren gekommen, um das Ereignis zu verfolgen. Der Eintrittspreis betrug 1 DM, ein Viehwagen diente als Wettkampfbüro. Sprecher der Veranstaltung war Jens von Aschwege. Zum ersten Mal schnupperten die Zuschauer „richtige Tractor Pulling-Luft“ als „Little Lady“, ein selbstgebauter Mini Puller mit ca. 300 PS, an den Start ging.
Die Teammitglieder des ersten richtigen Tractor Pulling Rennfahrzeuges aus Edewecht waren Jens von Aschwege, Stefan Freese, Bernd Freese, Peter Frerichs und Frank Gersema. „Little Lady“ nahm 1988 an der Europameisterschaft in der Nähe von Paris teil und war bei den Meisterschaftsläufen im Tractor Pulling mehrfach auf vordersten Plätzen zu finden.
1989 war das Gelände rund um den Bauernhof Willms am Göhlenweg Austragungsort des Wettkampfziehens. Noch heute finden dort die Läufe zur Deutschen Meisterschaft im Tractor Pulling statt. Bevor die Trecker seinerzeit an den Start durften, wurden sie vorher bei der Raiffeisenwaren-Genossenschaft gewogen und in vier Gewichtsklassen eingeteilt. Anschließend rollten sie im Konvoi zum Veranstaltungsgelände. Manch einer, der von dem Wettkampfziehen nichts mitbekommen hatte, sah darin eine nicht angemeldete Demonstration von Landwirten. Ca. 40 Trecker von bis zu 7 Tonnen nahmen den Wettbewerb auf.
Das Jahr 1992 sollte ein wichtiges Jahr in der Entwicklung des Trecker Treck-Vereins Edewecht werden.
Am 2. August 1992 fand erstmalig ein Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Tractor Pulling statt. Über 5.000 Zuschauer aus dem In- und Ausland waren nach Edewecht gekommen, um der Veranstaltung beizuwohnen. Sieger auf dieser Veranstaltung waren so bekannte Renntractoren wie „Museums-Killer“, der spätere Europameister in der 5,4 Tonnenklasse, „Rowdy“ oder „It Kypmanstje“ aus den Niederlanden.
1993 war das Jahr „des großen Regens“. Es erschien fast unmöglich, unter diesen Bedingungen eine Veranstaltung durchzuführen. Unter großem Einsatz der Mitglieder des Trecker Treck gelang es jedoch, den Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Tractor Pulling vollständig abzuwickeln. Vielen ist bis heute noch der verregnete Sonntag im August 1993 in Erinnerung.
1996 wurde der vierte Edewechter Bremswagen, der „Red Shadow“- der rote Schatten – gebaut. Es dauerte gar nicht lange, und der Red Shadow bekam auch die europäische Gold Abnahme. Und somit war die Startberechtigung auch für ausländische Tractor-Pulling Veranstaltungen sichergestellt.
Seit mehreren Jahren sind die Mitglieder des Trecker Treck-Vereins nicht nur mit der Ausrichtung ihrer eigenen Veranstaltung beschäftigt. Sie sind mit ihrem Bremswagen auf fast allen Tractor Pulling-Läufen in Deutschland vertreten und sorgen dafür, dass die PS-Giganten von bis zu 8.500 PS zum Halten gebracht werden.
1998 kam es zu einem größeren Unfall. Zehn Zuschauer wurden verletzt, als eine der beiden Flugzeugturbinen eines niederländischen 6.000 PS Tractors mit Namen „Whispering Giant“ explodierte und Turbinenteile in die Zuschauermenge flogen. Rundfunk- und Fernsehsender aus dem In- und Ausland berichteten über diesen Vorfall. Daraufhin erfolgten umfangreiche Änderungen im Sicherheitsbereich. Seitdem ist es zu keinem größeren Zwischenfall bei Tractor-Pulling Veranstaltungen mehr gekommen.
2009 war wieder ein Jahr des großen Regens. Es war nicht einfach, der Wettkampf fand unter erschwerten Bedingungen statt. Mussten wir doch am Sonntag ein dickes Regenschauer in der Mittagszeit über uns ergehen lassen. Nach 1,5 Stunden dachte man schon über einen Rain Out nach. Aber als wir diesen Gedanken hatten, muss der liebe Gott ein einsehen mit uns gehabt haben. Der Himmel klarte wieder auf, und wir konnten die Veranstaltung weiter durchziehen. Es folgte zwar noch ein weiterer kleiner Regenschauer, aber auch das konnten wir bewältigen und die Bahn rechtzeitig abdecken. Als der letzte Tractor gefahren war, öffnete der Himmel dann seine Schleusen. Gott sei Dank konnten wir die Veranstaltung zu Ende fahren. Der Platz glich nach der Veranstaltung einem Truppenübungsplatz, als das letzte Fahrzeug geborgen war.
2011 brachte für den Verein ein ganz besonderes Highlight mit sich! Es hieß 25 Jahre Tractor Pulling in Edewecht! Die Silberhochzeit war angesagt. Es war ein super Wochenende mit Tractor Pulling ohne Ende. Am Samstag wurden zum Jubiläum neben den Garden Pullern auch die Bauern aus der Umgebung eingeladen. Es hieß Trecker Treck für Jedermann. Ein Riesenerfolg, viele kamen mit ihrem Trecker zum Kräftemessen. Selbst am Abend auf der großen Zeltdisco wurde noch weiterdiskutiert, wer denn jetzt den stärksten Schlepper im Ammerland hat.
Am Sonntag war die komplette Elite aus Europa eingeladen, viele internationale Top Teams fanden den Weg nach Edewecht. Sogar ein Minipuller aus den USA war auf der Veranstaltung in Edewecht.
Erstmalig war ein Minipuller aus dem Mutterland des Tractor Pullings in Deutschland, sowas gibt es nur in Edewecht. Die Veranstaltung war der Wahnsinn, bei strahlendem Sonnenschein ist dieses Event noch jedem eine Erinnerung. Die Stimmung war gigantisch. Aber irgendwie fehlten da ein paar Zuschauer auf den Rängen … zu warm? Muss wohl! Die DTTO übergab uns zum Jubiläum einen Ehrenpokal. Das spornt an zu neuen Taten.
2012 In Edewecht dann wieder ein weiteres Highlight. Unser langjähriger Moderator Ulf Schnackenberg hatte sein 20. Moderationsjahr bei uns. Also gab es natürlich einen Ehrenpokal, Präsentkorb und Blumen für seine Frau. Die große Ehrenrunde auf dem Siegerwagen, für ihn und seine Familie, ganz ohne Mikro und einfach mal den Applaus selber genießen. Er war sichtlich gerührt! Der neue Bremswagen Red Shadow TE wurde am Sonntagmorgen traditionsgemäß durch unsere Bürgermeisterin Petra Lausch getauft. Nun konnte nichts mehr schiefgehen, oder? Wie auch bereits in den beiden Jahren zuvor waren weniger Zuschauer in Edewecht zu beobachten. Aber es war auch brüllend heiß, die Wochen davor nur Regen, mitten in den Sommerferien, sollte es daran liegen?
2013 Die Heimveranstaltung in Edewecht sollte wieder etwas Besonderes werden. Wollte man doch dem Zuschauerschwund entgegenwirken. Man lud wieder absolute Top Tractoren ein. Selbst ein Super Stock aus den USA kam nach Edewecht, wieder eine Premiere in Deutschland und wieder in Edewecht.
Die Stimmung war bombastisch, trotz erneut weniger Zuschauer. Wieder Sonnenschein ohne Ende nach wochenlangen Regen, mitten in den Sommerferien. Was konnte man noch tun? Am Programm lag es nicht, das war mittlerweile Euro-Cup Niveau und wurde sonst so nirgends geboten. Trotz allem blieben die benötigten Zuschauer aus. Wird hier ein neuer Weg fällig?
Das Jahr 2014 war für die Heimveranstaltung ein schwerer Schlag. Regen ohne Ende, immer wieder.
Hatte man sich doch entschieden, den Termin in den Mai zu legen. Grund hierfür waren die schwindenden Zuschauerzahlen. Man dachte sich im Mai sind keine Ferien, es gibt keine brüllende Hitze, und die Leute wachen gerade aus dem Winterschlaf auf und sind vielleicht unternehmungslustiger. Ein wenig Regen hatten wir mit einkalkuliert. Das kannte man schon zur Genüge aus den Augustmonaten. So viel Regen allerdings nicht. Bereits in der Woche beim Aufbau musste ständig unterbrochen werden. Bis Freitagabend war das Gelände noch relativ gut in Schuss. Dann kam in der Nacht Regen ohne Ende. Am Samstagmittag war das Gelände komplett abgesoffen, das bereits gestartete Trecker Treck für Jedermann musste dann auch abgebrochen werden, als es wieder anfing zu regnen. Und es hörte nicht mehr auf. Am Samstagnachmittag beschlossen wir gemeinsam mit der DTTO „Rain Out“ für Edewecht. Ein herber Schlag für uns, auch in finanzieller Hinsicht.
Das Gelände stand komplett unter Wasser, bereits jetzt schon enorme Schlammmassen und es waren noch nicht viele Teams mit ihren Lkw über das Gelände gefahren. Unmöglich, hier noch was zu machen, auch in Bezug auf die Sicherheit für die Zuschauer! Ende August gab es eine Wiederholung für das Trecker Treck für Jedermann, hoffte man doch den finanziellen Verlust hiermit etwas zu reduzieren. Auch diese Veranstaltung fiel wieder ins Wasser. Gegen Abend setzte starker Regen ein, sodass die Veranstaltung nach noch nicht mal der Hälfte abgebrochen werden musste. Somit war das Veranstaltungsjahr 2014 für den Verein ein Desaster, und es bedeute fast den Ruin. Hier wurde aber zusammengehalten, und man stemmte es gemeinsam in die richtige Richtung, es ist und bleibt schließlich unser Hobby, in guten wie in schlechten Zeiten oder wie heißt das noch so schön?
2015 Das Jahr des radikalen Neuanfangs! Die Heimveranstaltung in Edewecht wurde schon über den Winter 2014 komplett neu geplant. Ein neues Konzept musste her. Die Wahl fiel auf eine Abendveranstaltung nur am Samstag. Tractor Pulling unter Flutlicht mit anschließender großer Zeltparty war der Plan. Stattfinden sollte sie im Juli. Kurz vor Beginn der Sommerferien hieß es wieder: Die Erde bebt in Edewecht! Und sie bebte und zwar nicht zu knapp. Das Konzept der Veranstaltung wurde angenommen. Die Zuschauerränge waren so voll wie schon lange nicht mehr. Die Stimmung war grandios. Waren jetzt in der Dunkelheit die Flammen über den Auspuffrohren zu sehen.
Der Moderator Ulf Schnackenberg brachte die Menge zum Toben. Dazu kamen spektakuläre Pulls und ein Wettkampf um jeden Zentimeter. Die Bahn verlangte den Fahrern alles Können ab. Noch heute spricht man über dieses Event. Wir hatten die richtige Entscheidung getroffen. Auch der Wettergott war uns wohlgesonnen. Kein Regen, nicht zu warm, ideales Pullingwetter. Auf der anschließenden „Puller Party“ im Festzelt wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig gefeiert. Auch das Zelt war voll bis zum geht nicht mehr. Die Leute, die nicht mehr rein kamen, feierten einfach vor dem Zelt. Die Veranstaltung hat uns richtig Spaß gemacht. Nach den Rückschlägen im letzten Jahr haben wir neuen Mut gefasst, und es wird weitergehen. Edewecht 2016 heißt auch die 25. Veranstaltung für uns, die Silberhochzeit steht an.
Unsere Heimveranstaltung in Edewecht, die 25. Veranstaltung, ja, wie soll man es beschreiben? Mit Worten ist das echt schlecht zu formulieren. Die Stimmung war wieder Wahnsinn, und wir behaupten mal noch eine Steigerung im Gegensatz zum letzten Jahr. Die Zuschauerränge waren voll, und alle feierten die spektakulären Pulls auf der Bahn. Zum Jubiläum gab es auch wie versprochen ein Highlight. Ein paar Niederländische Teams hatten sich mit ihren Lkw in Richtung Edewecht aufgemacht und zeigten den Leuten mal, was man mit einem Lkw noch so machen kann. Damit kann man auch vor den Bremswagen. Und aus so einem Motor 2500 PS rausholen, auch kein Problem. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, wenn die Lkw ihre Nase steil in den Wind stellten vor unserem Bremswagen. Ein Wahnsinnsshow, die Zuschauer waren begeistert. Nach der Veranstaltung dauerte es noch ewig, bevor das Fahrerlager leer wurde, wollte man sich diese Monster doch nochmal genau aus der Nähe angucken. Auch die Teams waren begeistert, solch eine Stimmung haben sie noch nie erlebt wie in Edewecht. Also weiter geht es 2017, setzen wir noch einen drauf.
Die eigene Veranstaltung verlief wieder super. Volles Haus in Edewecht, ausgelassene Stimmung mit jeder Menge Pulling Action auf der Bahn. Auch wurde pünktlich zur eigenen Veranstaltung unser Wohnmobil im Red Shadow Outfit beklebt. Der Grafiker aus den Niederlanden hatte ganze Arbeit geleistet.
Nachdem die Blicke dann durch das Fahrerlager geschweift waren, fing dann auch wieder die Erde an zu beben. Zum ersten Mal war auch ein Super Stock aus Norwegen anwesend, der John Deere “You never know“. Er holte sich gleich mit Abstand den Sieg in der Super Stock Klasse. In diesem Jahr hatte man ein paar Pro Stock Granaten aus den Niederlanden eingeladen.
Jedem ist hier noch der legendäre Pull in der letzten Klasse des Wickie Power Team im Gedächtnis. Während andere Tractoren mit dem Defekt Teufel oder auch der Bahn zu kämpfen hatten, düste Aadri mit seinem Ford über die Bahn, als sei kein Bremswagen dahinter. Die Menge tobte!
Und in Edewecht war das Jahr der Jahre. Zum 27. Mal bebte die Erde, wie die Zeit doch vergeht. Es war heiß, sehr heiß. Das Thermometer war auf über 30 Grad gestiegen, dazu noch ein lauer Wind. Die Luft über der Bahn flimmerte. Den ganzen Tag war man schon damit beschäftigt, die Feuchtigkeit in der Bahn zu halten. War ja schließlich die Top Elite aus Europa in der 2,5 Tonnen Klasse angereist. Die Niederlande vertreten mit De Jong Special, Asterix und die 16-jährige Kyra Kustermanns mit ihrem Hot Art. Mit Mad Max aus Belgien oder die 18-jährige Ellie Pacey aus England. Namen, die in Europa aufhorchen lassen. Dazu kamen noch die Super Sport Truck. Die Damen waren also mal sehr stark vertreten. Die junge Carola de Heus mit ihrem DAF und über 2000 PS. Dazu noch ihre 19-jährige Schwester Janneke mit ihrem Scania V8 im Gepäck. Die männlichen aber auch weiblichen Fans waren völlig aus dem Häuschen.
Geschlagen geben mussten sie sich aber Arjan Appeldoorn und seinem über 2500 PS starken Volvo FH16. Er hämmerte selbst im Stechen weit hinter die Full Pull Fahne. Es sah so aus, als wollte er noch eine Runde zurückfahren. Die Menge feierte. Aber auch in diesem Jahr wurde weitere Geschichte geschrieben. In der letzten Klasse kamen die Granaten, es war jetzt Zeit für die 2,5 Tonnen Klasse. Hier zeichnete sich dann sehr schnell ab, dass die Bahn durch die große Hitze sehr gelitten hatte. Wilde Ritte der Tractoren, die immer knapp vor der 100 Meter-Marke endeten. Dann kam er an den Start gehoppelt. Das Mitas Green Monster aus Deutschland. Der Gashebel ging auf Vollgas, und das Monster flog förmlich über die Bahn. Bei 100 Meter ging man ganz locker vom Gas, und der Bremswagen flog noch bis 130 Meter hinterher. Die anderen Teams rieben sich verwundert die Augen, und Edewecht feierte ab bis in die frühen Morgenstunden.
Die Veranstaltung stand unter keinem guten Stern. Der Wetterbericht meldete total unpassend zum Wochenende und speziell am Samstag schwere Gewitter am Nachmittag. Das 28. Pulling in Edewecht stand buchstäblich auf der Kippe. Rund um Edewecht regnete es wie aus Eimern. Aber man glaubte einfach an das Event, und als gegen 16:45 Uhr der Regen aufhörte, konnte es endlich losgehen. Ein Top Starterfeld und als absoluter Höhepunkt der Mitas Euro Cup der Pro-Stock Klasse! In der Deutschen Meisterschaft ging es noch um jeden Punkt. Auch hier war schon klar: Es wird sich nichts geschenkt. Dazu noch eine Bahn, die den Fahrern alles abverlangte, Grip ohne Ende. Hieß in allen Klassen alles Mögliche: Gewicht nach vorne auf die Nase der Trecker und dann noch versuchen,mit einem leichten Heck vom Start wegzukommen. Nicht einfach das Ganze und dann ab 10 Metern die Nase steil in der Luft und Abfahrt und mit vollen Einsatz der Einzelradbremsen zum Full Pull. Unter tosendem Beifall und Gegröle jagte ein spektakulärer Pull den nächsten.
Gegen 21:00 Uhr wurde der Himmel schwarz, rundum blitzte es schon … sollte es das gleich gewesen sein? Man stand bereit, die Bahn abzudecken, und hoffte das Beste. So kam es dann auch! Das Gewitter ging an Edewecht ganz scharf vorbei, und somit konnte man zum Highlight ansetzen. Euro Cup Endlauf der Pro-Stocks! Seit 2 Jahren war man schon am Kämpfen, einen Euro Cup nach Edewecht zu holen, und jetzt wurde ein Traum wahr. 12 Granaten aus ganz Europa und mindestens 5 davon hatten noch eine realistische Chance auf den Gesamtsieg. 8 Stück zogen einen lupenreinen Full Pull und somit in das Finale ein. Als dann im Stechen die Pro Stocks wohl alle ihre letzten PS rausholten, die sie dabei hatten, war selbst die Edewechter Bremswagencrew überrascht und geschlagen. Das Finale war mit Weiten über 100 Meter gesät, und die Edewechter Arena rastete aus, Party total!
Zum Abschluss zeigten dann nochmal die 4 eingeladenen Two Wheel Drive, wo der Hammer hängt. Pick Ups oder auch im Käfer Design, dazu V8 an Bord mit jenseits der 3000 PS flogen über die Bahn. Nicht oft zu sehen in Deutschland, da diese Klasse bei uns nicht gefahren wird. Umso mehr rieb man sich die Augen
Danach ging es nahtlos über in die legendäre “Puller-Party“, und man feierte ausgelassen den genialen Abend.
Wir sagen Danke!
Danke an die Zuschauer für die Wahnsinnsstimmung und die sich trotz des schlechten Wetters rund um Edewecht auf den Weg zu uns gemacht haben! Ihr ward der Hammer! Ein ganz großes Dankeschön geht an die Sponsoren, Teams, Funktionäre und ca. 250 Helfer, die zu diesem genialen Event beigetragen haben. Eines ist sicher für uns, Tractor Pulling Edewecht 2019 geht ganz groß in die Geschichte ein!
Das zu toppen wird eine schwierige Aufgabe!
Wir sagen Danke und Full Pull !
Corona hat im Jahr 2020 die ganze Welt im Griff, weshalb in diesem Jahr leider kein Event stattfinden kann.
Tractor Pulling 2022 – Full pull at its best!
Riesenvorfreude, große Erwartungen und Superlativen auf allen Ebenen – das diesjährige TPE kann man nur als grandiosen Erfolg bezeichnen.
„Wir sind immer noch völlig geflasht.“ Diese Aussage von Andree Scharre und seinem Orga-Team beschreibt treffend, wie überwältigt sie von diesem 16. Juli sind. Und tatsächlich hat das Tractor Pulling 2022 alle Erwartungen übertroffen: Der Kartenvorverkauf lief erfolgreicher als die Jahre davor und am Tag des Events konnten die Organisatoren einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Bei perfektem Sommerwetter konnten die Zuschauer*innen ein hochklassiges internationales Starterfeld und ebenso ausgezeichnete Wettbewerbe bewundern. Ein Tag der Superlative, eine Mega-Show, beeindruckend nicht für die Organisatoren, sondern auch für treue TPE-Gänger, die das Event auf einem neuen Level gesehen haben. Bis in die Nacht hinein hielt die euphorische Stimmung an.
30 Jahre Tractor Pulling Edewecht – längst kein Geheimtipp mehr
Das TPE 2022 war passend auch eine runde Jubiläumsveranstaltung, die die Krönung war für mittlerweile 30 Jahre Herzblut, Man- und Womanpower, viel Arbeit und noch mehr Engagement des Trecker Treck-Vereines Edewecht. Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als einfach. Es galt zwei Jahre Durststrecke zu kompensieren, in denen die Pandemie die Motoren zum Schweigen gebracht hatte. Umso größer war im Vorfeld der Vorbereitungen die Spannung:
Würde man zum alten „Full Pull“ zurückkehren können? Das Fazit nach dem 16. Juli 2022: TPE is back – mit noch mehr Power! Die Freude darüber, die Veranstaltung endlich wieder durchführen zu können, war den ganzen Tag über zu spüren.
TPE – das Sommer-Highlight im Ammerland
So viel ist sicher: Die Vorfreude auf ein TPE 2023 ist riesengroß, die Fangemeinde weiter gewachsen, doch was soll jetzt noch kommen? Man darf gespannt sein, ob und wie sich dieses Event-Highlight im Ammerland noch weiter entwickeln wird.
Wer sich in der Rückschau noch einmal selbst von diesem beeindruckenden Tag begeistern lassen und diesen noch einmal Revue passieren will, der kann dies auch auf den Social Media Kanälen tun – dort gibt es demnächst viele Fotos und Videos zu entdecken.